Ronja von Rönne hat mir mal gesagt, man solle sich seinen Ängsten stellen, statt sie zu unterdrücken. Das gelte besonders für besorgte Bürger°innen und die AfD. Nur Konfrontation helfe.
Mehr Platz sollen die, die Pressefreiheit mit Füßen treten und Lügenpresse skandieren, aber selbst Wahrheit behaupten, nicht erhalten. Davon haben sie leider schon genug.
Ich sitze noch immer im vierten Stock meiner Leipziger Unterkunft fest. Das Haus steht ansonsten leer, Handy futsch. Niemand hört mein Rufen. Soll ich mich meiner Angst vor dem Aufprall stellen und den Weg durch das Fenster wagen? Aber lieber lebendig und gefangen, als tot und frei.
„He, Sie da unten! Ja, Sie! Waren Sie auf der Buchmesse? Ich möchte einen Text über sie schreiben, aber komme nicht mehr raus! Können Sie mir was erzählen?“, rufe ich aus dem Fenster. Der erschrockene Mensch beschleunigt und verschwindet rasch um die Ecke.
Es dämmert und ich bewundere den wolkenlosen Himmel. Sirenengeheul, vom Doppler-Effekt verzerrt, kündigt eine heranrasende Polizeikolonne an. Mittig ein Einsatzwagen des Bundesamtes für magische Wesen. Sie halten direkt unter mir. Ein Megaphon ertönt: „Bleiben Sie wo Sie sind! Wir holen Sie da raus!“ Sechs Personen verlassen mit einem Rammbock den Wagen.
Zwei geborstene Türen später stellen sie sich mir als Party-Polizei vor. Ein Polizist trägt einen Pokal: Gewinner des Cosplay Wettbewerbs der Manga-Comic-Con und Buchmesse 2017. „Was hatten Sie denn an?“, nicke ich mit dem Kopf in Richtung Pokal. Er schaut verständnislos und zupft an seiner Uniform herum. „Na, das hier.“ Ich soll mitkommen. Das Haus sei kein Haus, sondern ein Fantasie-Konstrukt und deshalb jetzt im Verantwortungsbereich des zuständigen Amtes.