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„Die Dinge sind so, wie sie sind“

  • 17. September 2020
  • Malu von Marschall
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Es ist schwierig, das in Worte zu fassen, was ich empfinde wenn ich Thien Trans Gedichte lese. Dabei geht es für mich gar nicht so sehr um ihn als Person, seinen viel zu frühen Tod oder sein viel zu kurzes Leben. Diese Gedichte sprechen auch ohne ihn – das mag hart klingen, aber ist es nicht auch das, was man* als Autor*in erreichen will? Ein Werk, das funktioniert.

Klischeehaft wäre es, zu schreiben: Tran schrieb klassisch poetisch, seine Texte sind so wahr. Aber so ist es! Seine Poesie ist nicht vergleichbar mit anderer Poesie seiner Generation, die meist wahllos unverständlich – sowieso immer irgendwie provozierend – aber auf jeden Fall frei von Konventionen ist. Vergleichen lassen sich seine Gedichte also nicht. Ziemlich einzigartig schrieb er aus seinem Leben – glaub ich jedenfalls; Beobachtungen, Erinnerungen oder Gedanken – wer weiß.

„Ein graues Rauschen // das selbst die Farbe Grau übertönt“

Mal tiefsinnig melancholisch – fast wehmütig – und intim, mal an der Oberfläche kratzend – banal beinahe – schrieb Tran ohne Punkt und Komma. Jedenfalls scheint es mir so, als hätte er einfach geschrieben, ohne viel zu denken. Oder er dachte durchaus sehr viel, machte sich aber keine Gedanken über das, was er dachte?

„Sonnenbrille trage ich // genau dann, wenn es was zu denken gibt // also immer. sowohl tagsüber // als auch nachts und unter der Dusche“

Ergibt das Sinn? Muss es Sinn ergeben? Ergeben Trans Gedichte Sinn? Für mich, naja, nicht alle jedenfalls. Man* liest nur das Beste über ihn und seine Dichtkunst in sämtlichen Nachrufen seiner Freunde. Jedoch wird alles glorifiziert, was gestorben ist – wie er wirklich war, was er wirklich dachte und wie diese Gedichte entstanden sind… tja, das werde ich wohl nie erfahren. Und das ist ok, denn wie gesagt: Sie sprechen eigentlich für sich. Formulierungen wie „ausgesprochen unausgesprochen“, „ich kreise einsam wie jeder andere auch“ oder „die Brust wie der Bug eines Schiffes“ sind jetzt nichts unbedingt Außergewöhnliches, doch setzt Tran seine Worte geschickt ein. Oft gelingt ihm eine charmante Satire, eine ehrliche Draufsicht auf die Dinge.

„wenn ich mich recht erinnere starb die Hoffnung zuerst, und gleich darauf der Glaube“

Ehrlich und direkt, ohne schnörkelige lyrische Ausgüsse. Sympathisch, praktisch.

„mein Haus ist ein Jahrmarkt // wo die Freundschaft ein- und ausgeht // gleich am Eingang befindet sich // eine Drehtür, die vierundzwanzig Stunden // nonstop Kakaobohnen und Bananen // von innen nach außen transportiert // und umgekehrt“

Bild mit freundlicher Genehmigung von Elif Verlag
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