In Nähe und Widerstand werden wir uns wiedersehen und die Schuld aufbringen. Wir werden uns einen fremden Schmerz zuschreiben. Wir werden alles übersetzen. Wir werden uns fragen, wer spricht. Wir werden passive Identitäten bilden. Wir werden uns wenden und wenden.
virus
Nah ist nicht falsch.
Grau ist nicht kühl.
Wir sind nicht
Neid ist nicht faul.
Tag ist nicht Schwamm.
Das Desaster zu entziffern, führt in die Irre. Es markiert uns als die Irre. Der Bezug zum Desaster, zur Not und zur Notwendigkeit scheint aus unserer Höhe weggebrochen. In die Passivität des Disasters.
Hier im Schwindel halte ich für niemanden den Kopf hin. Lege für niemanden die Hand ins Feuer. Wer auch immer mich in diesen Raum geschickt hat, wird seine Gründe gehabt haben.
Sie machen uns Sprache, innen und außen klettet sie sich an, Knicklaute stopfen alles aus. Dann schwillt es, pelzig und rau.
Die Vorstellung, wir könnten etwas anreichern, nähren, etwas wie Erkenntnis, Einsicht, ästhetische Wahrnehmung, ein Werk, ein Ganzes: das sind Geschichten und sie sind geklaut.
Alle müssen sterben. Wir sind Glas. Wir sterben nie. Birken jetzt, Faltgras bis zum Knie, Brombeeren, Girsch, Eichen und Kiefern.
Über Falten, Schluchten, Ränder nachdenken. Und über Gold.
Nach dem Nachdenken mal etwas anderes tun.
Zu struppig, um gleich bemerkt zu werden, bist du, mein kleiner Köter, wo treibst du dich rum. Ich streiche mir die Sahne aus den Haaren und richte den Kragen.
Sätze, die wir immer weiter abbauen, bis nur die Spur, eine endlose Schleife eigentlich, bleibt, zu dem Ausgang, an dem wir die Vorsätze und Bausteine, das Silbenpack abgeladen haben oder mit dem Aufladen nicht fertig werden, gerade so verrückt, um es noch zu ertragen.
Ich drehe mich um, während vorne die anderen ins Auto steigen, sie haben die Koffer vorhin schon verstaut, die Gummistiefel liegen hinten, die Provianttasche zwischen den Jacken auf dem Rücksitz, wie immer. Und wie immer habe ich mich zurückfallen lassen, drehe mich um und lege die Hand über die Augen.
Nichts sammeln werde ich und nichts suchen, nicht die Oberflächen, nicht die Kälte, auch nicht die Borsten, die Rippen, die Seide.