Miami Punk, Juan S. Guse
Miami Punk, Juan S. Guse

Miami Punk

In Miami Punk wird die Metropole als literarischer Karnevalsort aufgebaut. Es geht um Existenz und Dasein in dieser Stadt. Allerdings werden dabei unendlich viele akademisch-intellektuelle Köder ausgeworfen. Die meisten Rezensent°innen haben den Videogame-Köder voll geschluckt. Doch Juan Guses Miami ist nur eine Metropole, in der Videospiele stattfinden, aber selbst kein Videospiel-Topos.

Man kann das Buch auch existenzialistisch lesen. Und tanzend. Wie das Buch. Als wäre es verspielt. Das ist der performative Kern des Romans; alles in dieser Welt ist Alltägliches bis zur Kenntlichkeit ins Absurde gedreht. Das Buch als Gegenstand geht dabei kaputt, was den Respekt vor dem Objekt der kritischen Betrachtung bricht. Gleichzeitig wird mit ihm gearbeitet, mit ihm gespielt. Das stellt das Buch als Gegenstand der Interaktion dar, nicht als totemistisch-unantastbares Objekt des noetischen Genusses.

Bild mit freundlicher Genehmigung von S. Fischer Verlag