luna luna

luna luna-re: rauhnächte

Alle sagen Dir: „Mach doch mal Yoga!“ – aber Du willst eben nicht. Vielleicht wäre die bessere Idee für Dich, Dir einen Tee zu machen und luna luna zu lesen
(oder zu hören
), im Bademantel im Schaukelstuhl, oder im Bett, das dann vielleicht kurz zur Mole wird.

Von 1 scheiße und eiskaltz über 2 krieg (wieso) bis 3 liebe (wohin) wird Dir erzählt werden, vielstimmig und weiß auf schwarz. Vielstimmig mit Pop.

Das klingt gewagt, das ist es auch, ich finde:
Es funktioniert hervorragend und ist quasi revolutionär. Eine Annäherung an Maren Kames Zweitwerk von einer Groupie.

1 scheiße u eiskaltz

Hildesheim, Dezember 2019

Wir sitzen in einem Seminarraum mit der (durchaus famosen) Maria Christina Piwowarski, Boss-Buchhändlerin im Berliner Ocelot, und unterhalten uns mit ihr und unseren Seminarleiterinnen* von der Bella_triste über Literatur und Gegenwart, über Glätte und Reibung, weil Prosanova (endlich wieder) vor der Tür steht. Maria sagt so etwas wie: Die Lyrik-Abteilung macht Minus, jedes Jahr, verlässlich. Trotzdem sei sie unter keinen Umständen bereit, das Regal leer zu räumen und nur noch auf Nachfrage zu bestellen. Weil: Wer in den Buchladen kommt und Lyrik kaufen will, braucht sie, und zwar ASAP und SOFORT und JETZT GLEICH – als Notfallapotheke, sozusagen. 1Wir denken auch darüber nach, inwiefern „brauchen“= Lyrik kaufen mit € u Privilegien zu tun hat.

In einem anderen Seminar war Maren Kames zu Besuch. Wir hatten also alle einen Scan mit Auszügen aus luna luna zur Verfügung, um uns vorzubereiten.
Hier las ich:

und weggeflogen, / und mir um die ohren geflogen, / und hören und sehen sind mir vergangen, / und nahezu vollständig pulverisiert bin ich gewesen, / ganz perdu bin ich gewesen, / wirklich ganz schlecht beieinander bin ich gewesen, / und alles ist mir abhanden gekommen, / und alles ist mir also abhanden gekommen, / und eins bin ich schon noch offiziell, sieht man ja, / aber ich meine – naja!

und ich las weiter und weiter und las:

jetzt bimmich eine scherbe. / jetzt brauche ich einen platz mich zuzuzutzeln, / jetzt brauche ich ein versteck.

Dieses lyrische Ich, dem ich (auf den ersten paar Seiten im ollen Uni-Scan) begegnete, war gefühlt (fast verstörend) nah dran an meinem derzeitigen Zustand 2(seit Tagen denselben Song in Dauerschleife auf den Ohren [bon iver_00000 million], von viel zu langen Badewanne-Sessions und ich-verlass-meinen-Bademantel-nie-wieder über Schokolade+Rotwein bis Wut-Squash alle Liebeskummerklischees durchziehend, ohne Rücksicht auf Verluste, mit relativ wenig bis keinem ironischen Abstand zu dem, was ich da machte, weil für „wo bricht mein Text denn sein Prinzip“ so gar keine Energie übrig war.) – nur sagte es alles viel besser und schöner und klüger und lustiger und lyrischer (eh) und es sang fast und dann wurde da schon auf Seite 15 auf besagtes Lied verwiesen, in dem ich mich seit Tagen in Selbstmitleid badete und ich stand am nächsten Tag bei ameis Buchecke mit zusammengekratzten 35€33,8 h Arbeitszeit nach Mindestlohn 2019. Das ist ziemlich viel. Das Buch gibt sich auch alle Mühe, danach auszusehen, ganz fancy außen u glitzert auch., definitiv mit „Ich brauch das jetzt“-Attitüde.

Ich las auf schönem Papier und versteckte mich im Buch, das nach Druckerschwärze und Arbeitsprozessen roch, zum Beispiel das:

wenn du eh keinen schimmer hast, bleib ich lieber mit mir in / meinem bademantel und halte mir möglichst lange die füße / warm, hat kaum glanz das, aber dann passiert immerhin / nichts, dann passiert immerhin auch nichts ekliges, / schlimmes. (s.32) (…)

luna luna

Spätestens das hat geholfen. Notfallapotheke Lyrik: check.

Von mir aus also eine sehr warme Empfehlung an alle im Bademantel, alle mit Weltschmerz o Herzschmerz o beidem, an die am strugglen, an alle die aua, an alle die schnief, an alle die miefen u an alle, bei denen es momentan ordentlich sifft u/o klafft: lunaluna lesen und dann nochmal und dann schauen, ob (u/o) was passiert.

So viel zu mir, Liebe und luna luna also. Achtung, da kommt noch was.

2 (wieso)

Rauhnächte 2019/2020

Ich bin jetzt mit diesem Buch in der sogenannten „Heimat“.
Am Bahnhof empfangen mich mit „N-Wort raus“ betaggte Betonwände. Jemand hat Nazis drüber geschrieben, eine Frau hat ein Din-A4- Papier daneben geklebt, in dem sie ihre Fremdscham u Distanzierung vom Inhalt kundtut. Kaum jemand solidarisiert sich auf diesem Papier. Das „Nazis raus“ ist wieder mit dem ursprünglichen Inhalt übertaggt. So viel zu „Heimat“.
Ich erinnere mich: Mein olles Innen ist immer auch im ollen Außen. Ich weiß nicht, wie ich beide ändern soll.

Ich ziehe mich auf ein Vorstadtsofa zurück und lese in 2 krieg (wieso):

STATIONIERE DICH HIER (PROLOG)
es fängt an mit einem störsignal. darüber vögel.

AUSRUFER AUS EINEM LAUTSPRECHER:
es wird kommen / zu begegnungen mit dem fatalen. / (…) / rhetorik. / die martialische, prophetische, / parteiische,
pathetische, / die manipulative, imperative / rhetorik./ die auftrumpfende, proletische. / die ruinöse, ruinierte, / die prothetische. / also das freimündige probieren von parolen, operationen / am weit offenen gaumen, und, ohne diagnosen, / beobachtung der resultate. / scham. / gegenläufig der versuch einer eindämmunng des vorhabens / auf die konzentrierte betrachtung nur jeweils zweier teile, / wie sie miteinander reagieren. / einklappen, schultern. / katapulte. /

Werde dann unterbrochen, von Opa vielleicht. Wo am Bahnhof Unaussprechliches getaggt wird, steckt vielleicht die deutsche Vergangenheit nicht ganz so tief zwischen den Pflastersteinen. Soll heißen: um über Krieg nachzudenken, muss der Kopf vielleicht nicht über den Ozean reisen, sondern sich nur umdrehen, zur Generation, die uns im Nacken sitzt, die es im Rückgrat hat.

5 HYMNEN, FANFAREN. ODER: O-TON DER GARNISON IM FLOTTIEREN (MEGAFONE, SCHNELLSCHRIFT, EIFER DES GESCHLECHTS) – erzähl doch mal, opa.

Stimmt, erzähl doch mal, Opa. Das können erdrückende vier Worte sein, wenn man sie mit Blickrichtung ’33 liest.
Aber anscheinend besser nicht (das Fest der Harmonie, jetzt keine Diskussionen, das Schweigen, etc.pp.).

– Was das für ein Buch sei, wird schnell von anderer Seite gefragt, was da zwischen diesem schönen Einband stecke. Öh, hm, so ein Text. Lyrik, ein Langgedicht!, würden die einen sagen, dann sagen andere, das erzählt aber so szenisch,

das ist einfach gar keine kategorie für

mich, könnte der Text dazu sagen.

Mit Sicherheit hätte ich das Gefühl, mit Krawums zu verfehlen, was in lunaluna passiert, wenn ich verhärtete Genre-Schubladen aufmache; wenn ich dabei bliebe, zu sagen, das ist gut bei Herzschmerz und Aua-Auweiauwei.

Wir treffen unter anderem auf ein Lamm, das Verschiedenes macht (z.B. anfangs am Bauchfell einreißen und später weit wandern). Wir hören Bon Iver nochmal genauer zu: in _00000 million wird da gesungen „it harms me like a lamb“. Dann nochmal Maren Kames zuhören:

und wenn’s mich verletzt, verletzt es mich, es / wird mich durchschlagen, entzweihauen, / mich verletzen wie ein lamm, / (…) / tobt rein in mich wie in ein lamm, in dem nicht gneug / platz ist, das bersten wird, und das lamm dreht sich / und dehnt sich (es gibt sich ja mühe), aber dann reißt / es am bauchfell ein und es schmerzt und blutet, es / windet sich, es lacht und leidet, zeitgleich, immerzu / es platzt, es stinkt, es sinkt, es knickt / weg. //

Wäre das hier eine wissenschaftliche Arbeit, wären wohl Bachtin und Kristeva interessante Berater*innen, was diesen Move angeht; man könnte mit klugen Wörtern wie Intertextualität und Polyphonie und Redevielfalt um sich werfen. luna luna löst das sehr viel charmanter und zugänglicher: Mit Pop.

Ich hörte einen alten weißen Mann sagen, den ich schätze: Eine gewisse Durchtriebenheit im Bereich der subversiven Rede, das braucht es in der Literatur. Kames ist durchtrieben auf eine wunderbare Art, finde ich. (Deshalb fiel oben Revolution.)

Wir treffen auch auf den Sheitan. Wir hören Låpsley: Station nochmal genauer zu. Es ist nicht so einfach, zu verstehen, was sie da singt. „(the routes) that shaped us“ klingt tatsächlich wie „de sheitan“. Wenn der Sheitan zum ersten Mal spricht, klingt das so:

– hi! / sagt der sheitan. / – das paradox mit der liebe, sagt der sheitan, / ist, dass sie nur im innenraum gedeihen kann. wenn du sie / also nicht reinlässt, in dein öh mondgebiet, bevor sie reif / ist, bleibt sie immer ein kleiner kümmerling, bäh, minikeim, / und du wirst alleine bleiben, in deinem bademantel, und vor / dich hinmuffeln, tagein, tagaus, als stummelige, und also / gehst du baden, / forever, / ciao! // soweit der sheitan.

Also aus einem „Verhören“ eine Figur machen: Schreibprozesse in den Text einschreiben, das gefällt mir als Schreibende natürlich ausgesprochen gut. Dabei bleibt’s aber nicht, zum Glück, weil diese Figur ihre eigene Konsequenz besitzt (die sich trotzdem noch auf ihre „Geburt“ bezieht).

Ich meine – viele Seiten später:

das ist der sheitan4Auch interessant: Die formale Entsprechung für Satan im Islam ist Schaitān (arabisch شيطان, DMG Šaiṭān). Der Begriff stammt wohl aus dem Hebräischen, die arabischen Lexikographen leiten das Wort jedoch von der arabischen Wurzel š-ṭ-n ab, mit der Deutung „jemanden von seiner ursprünglichen Absicht abbringen“ (…). / ich weiß noch immer nicht, wer der ist, / ich seh nur seine umrisse. / ein fieser knilch, / klug, / gerissen, / klopfend. / eine art dämon. / ich gehe davon aus, dass er immer eine unklarheit in der / bauchhöhle behalten wird. aber er kommt mit / folgenden vokabeln: // SCHEITERN / SCHANDE / SCHAM // einer mit etwas im gepäck, der und das immer wieder / auftaucht. der und das immer schon vorher da ist.

Ich geriet über diese Sheitan-Sache sehr ins Schwärmen. Zum ersten Mal seit langem las ich allen möglichen Freund*innen ungefragt vor, bevorzugt die Einführung des Sheitan.
Meistens wurde sich mit mir begeistert, eine Lesart der Einführung der Figur machte mich stutzig. Zur Illustration:

und hinterm bär noch einer. // – ein zweiter bär? / nee, was noch felligeres, / struppiges, zerzaustes, / das hampelt, am ganzen körper / und mit den armen wedelt, / dunkel ist es, und unverständlich, / ich verstehe es nicht, es pöbelt- // ohnein: / der sheitan./ der hat gerade noch gefehlt.// he, / nee!/ du wartest bitte da in deinem fakeland, / beweg dich nicht raus da, / bis jemand dich holt, / bis jemand, der definitiv nicht du bist, weiß, wann du reif bist, / bis dahin rührst du keinen finger, / du dummer, / du dumme, / dumme nummer, / du. // wir drehen den sheitan jetzt um, / mit seinen ganzen hampelnden armen / stellen wir den auf seinen kopf drauf, / o auf die basecap auf seim kopf, /

Mein Zuhörer war sehr irritiert von einer „dunklen und unverständlichen“ und anscheinend sehr behaarten Basecap-tragenden Figur, die „pöbelt“ und in „ihrem Fakeland“ warten soll: Ob das nicht (ob intendiert oder nicht) rassistische Stereotypen von Personen of Colour reproduziere oder was das bitte hier heißen solle und wer das schreibe und ob das noch gebrochen werde? Wie denn der AfD-Onkel das lesen würde?

– Aber das sei doch so ein Dämon, und davor gibts einen Bär, das ist keine menschliche Figur
… aber ja, nochmals aus dem Kontext gerissen gelesen, ist das vielleicht zu problematisieren. Oder: Man liest das als intendierte Setzung und als Verweis auf unsere weißen internalisierten Rassismen, auf eine Tradition einer Ästhetik von „Licht“ und „weiß“ und „hell“.

Wo wir jetzt beim Inhalte problematisieren sind: Es gibt da auch eine Geisha. Die

°geishas schweigen lange, dann sagen sie was. geishas sind golden / und schlau.

Ähnliche Diskussion vom Zaun gebrochen. Geisha und Popkultur, ja. Aber: Stichwort „Kulturelle Aneignung“. Reproduktion und unsensibler Umgang – oder auch als Verweis auf eben diesen Diskurs zu lesen und als Sichtbarmachen?

Wie auch immer: Ich freue mich über jeden Text, der sich in Bezugnahme auf politische/gesellschaftliche Diskurse betrachten lässt. Widerständige Ästhetik, solls geben, feministische auch. Apropos: Auffällig, dass eine gewisse Idiotie in luna luna auf jeden Fall auf die männliche* Seite hin gegendert wird. Während die Geisha und Annie Lennox in 3 liebe (wohin)

(…) in der halbmondenen / schale an der wasserscheide entlang zum alphawald davon / rudern, in richtung der stelle, wo der himmel auf das wasser / trifft (…)

übergeben sich die Matrosen wieder und wieder auf ihrem Schiff. (Warum nicht.)

Wir begegnen übrigens auch einem Tyrann, einem Soldat, Matilda und Kalendergirls.
Im 2 krieg (wieso).
Krieg, der zwischen sehr spacigen, sehr nach innen gewandten, „radikal subjektiven“ (?) Teilen steht, wie gesagt: Liebe etc. pp ein vielstimmiges Innen-Universum, das zwar nach außen blickt, aber viel mehr nach innen. Das find ich schon ziemlich mutig.

Den gibts nämlich auch, während man im Bademantel vor Liebeskummer eingeht. Es gab den. „Den Krieg“?

2 NAPALM

dass es sich um einen balsam handle, haben sie gesagt. / als salbe hat man das verkauft, in tuben. / der körper müsse anschwellen und abschwellen. / die einreibung, balsamierung unterstütze durch ihre ganz / präzise wirkung beim eindringen er substanz zunächst die / aufweichung, dann das aufquellen, schließlich die / verhärtung der entsprechenden glieder im angemessenen / ausmaß. ja, das wird ganz schön heiß, besonders an den dünnen / stellen. das ist die haftung für und am körper, das ist das / friedliche rezept. bewerkstelligt durch eine art pomade, / so bleibt es soft. / das ist der balm, der plüsch, der flausch. / (…) // haben sie gesagt. / ich weiß nur noch nicht, was das alles mit mir zu tun hat, mama?

Ich, die ab jetzt um Worte ringen muss. Wie oft habe ich polemisiert à la wo sind „die relevanten Themen“ in „der Lyrik heute“? Und dann steht da was über Krieg, ganz explizit, und auf einmal stoße ich auf Widerstände, dass da Grausamkeiten neben Liebe ästhetisiert werden. Denke dann, findet doch aber gleichzeitig statt, findet doch alles die ganze Zeit gleichzeitig statt, ist doch 2020 auch, und sowieso: Wie über Unsagbares sprechen?

Denke an Brecht, an die Nachgeborenen, „Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist“.
Denke dann aber auch: Ist das ein voyeuristischer Gaze, eigentlich? Oder ist das sogar auf irgendeine Weise verwandt mit diesem „#World War III“-Tiktok-Phänomen? Wie ist das hier mit der Sprecher*innenposition?5Das ist sowieso ein sehr großes Fass.

Und denke dann: Wir hören ab hier aber auch nicht mehr nur Popsongs, sondern auch Detlef Koschny, Kurt Vonnegut und Susan Sontag zu. Klingt jetzt „random“; ist es nur bedingt.

Auf Vonnegut und Sontag wird durch das Sprechen der Figur des Ausrufers verwiesen.

AUSRUFER: (…)

zur würde, wie gesagt, und mahnung, achtung: / ein selbstverständliches >wir< nicht durchgehen lassen.° (°Susan Sontag_das leiden anderer betrachten) / achtung: / all this happened, more or less.°° (°°kurt vonnegut_slaughterhouse five) / achtung: / there must be tons of bone meal in the ground.°°° (°°°kurt vonnegut_slaughterhouse five)

Es lohnt sich, diesem Ausrufer an dieser Stelle sehr genau zuzuhören. Gewisse ironische Distanzierungen, die Wiederholungen, der Weltallstuff, sogar das mit der Mond(oberfläche), das liest sich mit Vonneguts Schlachthaus 5 im Gepäck nochmal ganz anders. Und wer sich Gedanken macht (wie ich), wie sich das eigentlich denken lässt, sich selbst Krieg in ästhetischen Häppchen zu servieren, sich dazu vielleicht fragt, warum hier manche(s) nicht benannt wird, ist an Susan Sontag6Neugierig werden, was Susan dazu zu sagen hat, kann man z.B. hier: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-4998 ziemlich zielgerichtet verwiesen. Hier gibt’s auf jeden Fall einen Fußnotenkommentar zu meinen „Gaze“-Bedenken. Und dass hier eine kritische Beobachterin schreibt, die schon ganz genau zu wissen scheint, was sie macht – und vor allem, dass sie was macht – wenn sie ihre Augen richtet. Ich ringe trotzdem noch um Position, was manche Entscheidung in diesem zweiten Teil von luna luna angeht, bin mir einer Position sicher: Präzise , entschieden und überlegt gearbeitet find ich es; gewagt find ich es, und dass es Angriffsfläche bietet – und das bewerte ich als politisch wirksam, und das finde ich wichtig und stark und mutig und verdammt gut. So geht das.

3 (wohin)

2020
(world war III trendet auf tiktok etc.pp.)

Wenn ich wirklich aufschlüsseln sollte, was hier passiert, mutiere ich kurzfristig zu Merkel an Neujahr: mache verkrampfte und unentschlossene Sachen mit meinen Händen und sage alles und nichts. Wenn ich ästhetische Position beziehen soll, denke ich an

2 und

(wieso)

bin hier.
so viel zur stelle.

und nochmal an 1 scheiße u eiskaltz weil

ich genoss
und litt
zeitgleich
immerzu

und frage mich, ob das – zeitgleich genießen und leiden – auch als so etwas wie eine poetische Strategie des Textes durchgehen könnte.

STATIONIERE DICH HIER:

Besser selber lesen. Bitte lesen. Lies es.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Alexa Dietrich und Alexa Dietrich | Pfeil und Bogen