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Irgendwie 248 Sachen
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Lesung ohne Lesung

  • 12. Mai 2020
  • Nitay Feigenbaum
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Die Lesebühne irgendwie 248 Sachen veranstaltet nun seit über zwei Jahren Lesungen für, von und mit Hildesheimer Schreibinteressierten. Nicht nur das Mysterium um die Entstehungsgeschichte des Bühnennamens wirft Fragen auf (was zur Hölle bedeuten die Zahlen?), nein, genauso offen steht auch die Zukunft der Lesereihe. In Zeiten von Corona-bedingtem Großveranstaltungsverbot setzen wir uns mit dem Team hinter 248 Sachen zusammen und klären die großen W-Fragen:

Pfeil & Bogen: In zwei Sätzen: Wer und was war 248 Sachen, bevor die Corona-Krise angefangen hat?

248 Sachen: Wir sind eine Gruppe von Studierenden, die jeden Monat einen öffentlichen Leseabend veranstaltet haben. Vier Lesende pro Abend, moderierte Nachgespräche, Bier, soziales Zusammenkommen, so Zeugs.

P&B: Soziales Zusammenkommen ist im Moment nicht erlaubt. Wie habt ihr auf den Ausnahmezustand reagiert?

248: Wir können natürlich keine 50 Leute mehr in einen Raum pressen, das stimmt. Bei zwei Metern Mindestabstand ist damit wahrscheinlich sowieso schon die Hälfte der Fläche von Hildesheim gefüllt. Wir haben uns entschieden, das bisherige Lesungskonzept erstmal nach Hinten zu schieben und uns dafür in neue Richtungen auszuprobieren.

P&B: Also steckt im Ausnahmezustand auch eine Chance für euch?

248: Auf jeden Fall. Wir haben jetzt zwei Jahre lang dasselbe Lesungskonzept gefahren. Es ist einfach Zeit für neue Ideen. Jetzt kommt man gar nicht drum herum, alles auf den Kopf zu stellen. Und das kann sehr produktiv sein. Einige der Formate, die wir gerade entwickeln, sind – ich will nicht angeben – aber die sind auf jeden Fall sehr spicy. Nur noch hoffen, dass auch viele Schreibende bei diesen neuen Projekten mitmachen.

P&B: Wie sehen diese neuen Projekte aus? Gibt es einen Bezug auf die jetzige Lage?

248: Eins der Projekte ist genau aus Corona-Maßnahmen entstanden, wir wollten kreativ mit der Situation umgehen: 20 – 30 Sekunden lange Texte zum Händewaschen unter dem Titel Irgendwas mit Händewaschen. Das ganze gibt es als Playlist auf Spotify zu hören.

Jede*r, die*der will kann mitmachen, einen Text aufnehmen und an uns schicken (irgendwie248sachen@web.de). Einsendungen treffen bereits täglich ein. Ansonsten sind gerade ein Podcast-Projekt und ein öffentliches kollaboratives Schreibprojekt in Arbeit, aber da wollen wir noch nicht zu viel verraten. Showbiz.

P&B: Ihr habt euch also gegen Zoom-Lesungen oder Streams entschieden?

248: Gefühlt macht ja der ganze Literaturbetrieb genau das. Dasselbe Lesungskonzept – bloß in online – schien uns einfach nicht zufriedenstellend. Alles wäre distanzierter, anonymer, und außerdem sitzen die Leute sowieso schon den ganzen Tag in irgendwelchen Videokonferenzen. Die Stärken des Digitalen liegen woanders, das versuchen wir in den neuen Formaten zu bedenken.

P&B: Apropos den ganzen Tag in Videokonferenzen sitzen: Wie verändert sich die Arbeit in eurem Team seit Februar?

248: Vielleicht kommt mir das nur so vor, aber die Arbeit wirkt deutlich dynamischer und offener. Das mag aber auch daran liegen, dass gerade vieles in Planung ist. Vielleicht sollten wir ab jetzt nur noch digital in Konferenzen miteinander kommunizieren.

P&B: Tragt ihr bei Zoom-Konferenzen auch immer brav Masken?

248: Ja. Danke der Nachfrage.

P&B: Habt ihr genug Desinfektionsmittel, um euch gegenseitig einzusprühen?

248: Ich denke, das wäre nicht gut für meinen Laptop.

P&B: Gute Antwort. Jetzt: Politische Fragen. Warum sollte man sich jetzt gerade um kulturelle Veranstaltungen bemühen. Gibt es nicht wichtigere Sachen?

248: Gab es davor nicht auch schon wichtigere Sachen? Warum taucht diese Frage gerade jetzt dauernd auf? Nur weil die Krise auch in Deutschland angekommen ist? Aber wenn ich sie beantworten müsste, würde ich wahrscheinlich sagen: Kultur ist nicht alles, aber ohne Kultur ist alles nichts oder so etwas in die Richtung.

P&B: Aber braucht es gerade den Literaturbetrieb zur Zeit? Sollte man in Krisenzeiten lesen?

248: In andere Wirklichkeiten abtauchen zu können ist doch gerade in Krisenzeiten wichtig. Einige haben vielleicht auch mehr kognitive Möglichkeiten, auch zu Büchern zu greifen, die sie bisher nach einem anstrengenden Tag nicht anrühren wollten. Außerdem kann man lesen ausgezeichnet alleine. Und wer sich lieber vorlesen lässt, hat vielleicht unsere Lesungsmitschnitte bei Soundcloud noch gar nicht entdeckt. Heyo, Werbung!

P&B: Was lest ihr in Krisenzeiten?

248: Ich bin seit zwei Jahren bei Seite 364 von Don Quijote. Jetzt, wo ich wieder lesen kann, bin ich auf Seite 366.

P&B: Klassiker also.

248: Aber auch alles andere. Bibliotheken erreicht man ja schlecht im Moment, also lese ich die Bücher von meinen Mitbewohner*innen. Das sind hauptsächlich Selbsthilfe-Lebensratgeber und Star Wars Comics.

P&B: Ihr schreibt ja alle auch selbst. Wie, glaubt ihr, wird Corona sich auf kommende Literatur auswirken?

248: Naja, die Leute haben alle ihre eigenen Beobachtungen, Empfindungen, Gedanken, Ängste, Hoffnungen und Fragen. Sie schreiben in ihrer eigenen Sprache, ihrem Rhythmus, ihrer Tonlage. Sie sind frei in der Wahl der Themen und des Standpunkts. Allerdings meiden sie mittlerweile Wörter wie “Corona”, “Krise”, “Virus”.

P&B: Also seid ihr noch mit offenen Sinnen nah am Leben?

248: Kein Kommentar dazu.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Nitay Feigenbaum | Pfeil und Bogen
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Nitay Feigenbaum

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