Auf allen Messen, die man so kennt, wimmelt es von Arschlöchern. Egal ob Bundesgartenschau, Internationale Grüne Woche, Art Basel oder Heim+Handwerk. Überall steigt dir jemand auf den Fuß, ohne sich zu entschuldigen, drängelt einer grundlos an der Straßenbahnhaltestelle oder versucht dir ein anderer ein hinterlistiges Zehn-Jahres-Abo von irgendwas anzudrehen. Die Buchmesse Leipzig ist da anders. Sie ist nett. Sie ist lieb. Fotografen fragen höflich, ob sie ein Foto machen dürfen, bevor sie zur Tat schreiten. Silberhaarige Männer in Samtjackets umarmen sich. Ein Mann im Rollstuhl verteilt free hugs. Securitys mit Bushidobart zucken nicht mal mit den Mundwinkeln, wenn ein Son-Goku mit steiler Frisur fragt, wo denn dieses oder jenes sei. Hach, und die jungen Damen mit den Shirts, auf denen Messeverkauf steht, die sind auch wirklich zauberhaft zurückhaltend! Alle hier haben sich lieb und sind ausgesprochen nett – die Buchmesse Leipzig ist das reinste Paradies. Man will gar nicht mehr weg hier. Nie mehr!

Bild mit freundlicher Genehmigung von Marvin Dreiwes | Pfeil und Bogen